Dienstag, 26. Dezember 2017

Weihnachten ist die schlimmste Zeit des Jahres... // Christmas is the worst time of the year...

(English version below)

...Zumindest während des Auslandsjahres. Zumindest sagen das alle. So richtig glauben wollte ich das nicht. Jetzt ist es der 26. Dezember, Weihnachten ist quasi vorbei und ich muss sagen, ja und nein. Weihnachten ist weder die schlimmste Zeit, noch ist es sie nicht. Weihnachten ist beides, schlimm und schön.
Während ich, als es im Oktober das erste Mal geschneit hat, angefangen habe Weihnachtslieder zu hören, war meine Stimmung im Dezember nicht so festlich. Wieso, weiß ich nicht genau. Trotzdem habe ich es genossen, mit meiner Familie pipari (Lebkuchen) zu backen, zum Weihnachtssingen in der Kirche zu gehen oder den Baum in rot-gold zu schmücken.
Meine Mama hatte mir einen Adventskalender geschickt und auch von meiner finnischen Familie habe ich sogar zwei (!) bekommen. Heimweh hatte ich die ganze Zeit keines und ich hab gedacht, meine "schlimmste Zeit" kommt wahrscheinlich wann anders. Leider bin ich dann, pünktlich am 23. Dezember, das erste Mal hier richtig krank geworden. Ich hab schon geahnt, dass ich ein bisschen Heimweh bekomme, wenn ich krank werde, aber dass es dann genau auf Weihnachten fallen musste, war natürlich doppeltes Pech. Die Austauschschüler mit denen ich gesprochen habe, inklusive mir, hatten alle diese "hoffentlich geht das schnell vorbei"-Einstellung zu Weihnachten. Am Tag vor Weihnachten habe ich so vor mich hin vegetiert. Zum Glück war meine Familie sehr liebevoll, sie haben immer gefragt, wie es mir geht, mich Nickerchen machen lassen, wenn ich wollte und mein kleiner Bruder hat mir eine Menge extra Umarmungen gegeben. Trotzdem, vor allem weil das krank sein mich ohnehin schon so verletzlich gemacht hat: als meine Mama mir ein Video von deren Weihnachtsbaum geschickt hat, konnte ich ewig nicht aufhören zu weinen. Eine Mischung aus verstopfter Nase, Traurigkeit, nicht bei meiner deutschen Familie sein zu können, Kopfschmerzen und meiner üblichen Schlaflosigkeit ließen mich dann die ganze Nacht nicht schlafen und meinen Heiligabend retteten wahrscheinlich die zwei großen Tassen Kaffee und die Schmerztablette.
Tatsächlich ging es mir, nach meinem kleinen Tief in der Nacht, am nächsten Tag sehr viel besser.
Den Vormittag verbrachten wir gemütlich in unseren matching Christmas pajamas (danke Laura!)mit Weihnachtsfilmen und letzten Vorbereitungen. Das Mittagessen war traditionell Milchreis (ich bin nicht darauf gekommen, dass die Finnen mit "rice porridge" Milchreis meinen und habe erstmal erzählt, ich hätte das noch nie gegessen) und wer die Mandel darin findet, kann sich etwas wünschen. Ich hatte kein Glück, aber ich denke, meine ganzen Wünsche und mehr wurden ohnehin erfüllt.
Nach dem Mittagessen sind wir zum Friedhof gefahren um Kerzen für geliebte Menschen aufzustellen - ein sehr schöner Brauch, wie ich finde. Dann war es an der Zeit für Weihnachtssauna.
Das Weihnachtsabendessen bestand aus Fisch, Kartoffeln, Pasteten, Schinken und einem Salat aus roter Beete, Apfel, sauren Gurken und Zwiebeln. Es war mein erstes traditionelles Weihnachtsessen (da meine deutsche Familie sich Standardtraditionen wie diesen widersetzt und es immer Raclette gibt) und ich habe alles probiert. Ich würde immer noch Raclette bevorzugen, aber es war wirklich sehr gut.
Dann endlich kam brühmt berüchtigter Santa Claus (aka mein kleiner Gastbruder Antti), der sich unser Lied angehört hat und dann die Geschenke verteilt hat - natürlich erst nachdem er sicher gegangen ist, dass wir brav waren.
Ich habe so viel mehr als erwartet von meiner Familie bekommen und mich unglaublich über die liebevollen, durchdachten Geschenke gefreut: unter anderem Mumin-Geschirr, ein T-Shirt in Finnland-Farben und einen Plastikschlitten (weil jedes finnische Kind irgendwann einen bekommt).
Nach der Bescherung bin ich mit meinem Gastvater spazieren gegangen, da wir das wunderschöne Wetter krank- und stressbedingt am Tag nicht ausnutzen konnte. Und dann, so schnell, war Heiligabend auch wieder zu Ende. Und ich hatte eine wunderschöne Zeit. Nachdem meine Familienmitglieder ins Bett gegangen sind, habe ich meine deutsche Familie per Skype angerufen, bei denen noch viel los war. Jetzt hatte ich das Gefühl, ich könnte mit ihnen reden, ohne wieder in Tränen auszubrechen, weil ich nicht bei ihnen sein kann.
Weihnachten ist etwas sehr besonderes. Vor allem in meiner Familie. Dauernd verändern sich Dinge, es gibt kaum Gelegenheiten, wo wir uns alle sehen. Aber Weihnachten ist seit Jahren voller Gewohnheiten und Traditionen. Inklusive meiner Panik, das Essen nicht rechtzeitig fertig zu bekommen, meinem Onkel, der immer zu spät kommt, meiner Oma, die jedes Mal anfängt zu weinen, wenn ihr jemand was schenken möchte und der Tatsache, dass an irgendeinem Punkt des Abends Griechischer Wein gespielt wird. Das alles dieses Jahr nicht miterleben zu können hat mich sehr traurig gemacht.
Doch gleichzeitig ist Weihnachten hier auch so etwas besonderes. Auch meine Familie hier hat Traditionen und dass sie mich dort einfach so mit einbezogen haben ist großartig. Ich finde, bei einem so persönlichen Familienfest wie Weihanchten dabei zu sein, lässt einen nochmal mehr zusammenwachsen. Ich wusste, dass dieses Weihnachtsfest einzigartig für mich ist und habe es so noch mehr genossen. Und ich bin meiner Familie so dankbar, für die wundervolle, mit Liebe gefüllte Zeit, die sie mir verschaffen haben.
Was übrigens auch wunderschön war, waren die Weihnachtskarten oder Plätzchen, die ich in der Schule von verschiedenen Freunden bekommen habe. Solche Kleinigkeiten haben mich so glücklich gemacht, und es ist unfassbar, in welch kurzer Zeit man Menschen so sehr lieben und in sein Herz schließen kann.
Also, zusammenfassend würde ich sagen, dass Weihnachten ganz bestimmt eine der schwersten Zeiten ist, wenn man im Ausland ist. Man denkt viel an seine Familie und es ist vollkommen okay, traurig zu sein.
Doch gleichzeitig ist Weihnachten auch eine der schönsten Zeiten, die man mit seiner neuen Familie und seinen Freunden verbringen kann.
Und ich wusste die ganze Zeit über, dass ich mit meinen Gefühlen nicht alleine bin, und dass da immer Menschen sind, die mich verstehen und mit denen ich reden kann.

Ich freue mich schon, nächstes Weihnachten wieder in Deutschland zu sein aber ich weiß auch, dass ich dann vermissen werde, was ich hier kennengelernt habe - vor allem den Santa der Probleme hatte Geschenke richtig zuzuteilen.

Ganz viele Liebe und ein gutes neues Jahr!
Lona

***

...at least during an exchange year. At least that´s what everyone told me. I never really wanted to believe that. Now it´s December the 26th, Christmas is basically over and I have to say yes and no. Christmas is the worst time but also it isn´t. It´s sad and wonderful at the same time. 
While I started listening to Christmas songs when it frst snowed in October, the festive mood didn´t really hit me in December. But anyway I enjoyed baking pipari (gingerbread) with my family, going to the Christmas singing in the church or decorating the Christmas tree. 
My mum had sent me a Christmas calender and I got two (!) from my Finnish family. I wasn´t homesick for the whole time and I already thought my worst time would definetely not be Christmas. Unfortunately I became really sick for the first time since I´m in Finland, punctual on the 23rd. I figured, I would feel a little bit homesick, when I`m sick for the first time and the fact that it happened exactly on Christmas could only be bad luck. I personally start to get extremely vulnerable as soon as I´m sick and when my mum sent me a video of their Christmas tree I cried for at least half an hour over that. But luckily my family here was really loving. They always asked how I feel, told me to take naps and my little brother gave me a lot of extra hugs. But all the exchange students I talked to, including me, had a "hopefully this will be over soon"-feeling about Christmas.
Due to a headache, sadness over not being with my family in Germany and my usual sleeping problems I had solid two hours of sleep to survive the day of Christmas Eve. But there´s coffee and there are painkillers and against expectations I was feeling a lot better and really enjoying the time. We spent the first half of the day with last preparations and Christmas movies and had rice porridge for lunch. Whoever finds the almond can make a wish. I didn´t but anyway all my wishes and even more were fulfilled.
After lunch we went to the graveyard to light candles for loved ones - a beautiful tradition in my opinion.
Then it was time for Christmas sauna and finally Christmas dinner.
We had fish, potatoes, pastries, ham and salad made of beetroot, apple, pickles and onions. I tried everything and even though I would still prefer raclette (like my family always eats it instead of the traditional German Christmas food) it was really good.
After that, the famous Santa Claus (aka my little brother) came to visit us. He listened to our song, reassured that we have been good kids and gave the presents. I got so much more than I expected and everything was really lovely and thoughtful picked: for example moomin dishes, a t-shirt in Finland colours or a plastic sledge (because every Finnish kid gets one at some point).
Eventually I went for a walk with my Dad, because we missed to enjoy the beautiful weather during the day. Then it was already over. And I have had a blast.
After my family went to bed I had time to skype call my German one. I finally felt like I could talk to them without bursting into tear because I couldn´t be with them.
Christmas is something really special. Especially for my family. Everything changes, the occasions where we can be all together are rare. And for years, Christmas and all its habits have been the same and almost holy to us. Including my uncle always being late, the song Griechischer Wein playing at some point of the evening, my granny crying every time someone gives her a present and me panicking about how we wouldn´t get the food ready in time. Not being there this year made me really sad.
But then again Christmas here is something so special too. My family here has traditions as well and they just took me into this, which is great. Sharing the experience of a personal family celebration, like Christmas, makes you grow even closer. I knew, this Christmas would be unique for me and I enjoyed it even more because of that. And I`m so thankful for my family here, who filled this time with love and care and made me feel at home during every second of it.
What was wonderful as well were the Christmas cards and cookies several friends in school handed me. These small gestures made my day every time and it´s amazing in what short time you can grow to love people so much.
Concluding I would say, Christmas can definetely be a hard time for exchange students. You probably think about your home country a lot and it´s okay to be sad.
But it can also be one of the best times to spend with your new family and friends.
For my part I knew the whole time that I wasn´t alone with my feelings and that there were people who understand me and who I could talk to.
I´m looking forward to be with my German family again on next year´s Christmas, but I also know that I then will miss the things I got to know here - especially Santa Claus with his issues to allocate the presents to the right persons.

Much love and a happy new year!

Lona

Christmas dinner

the most perfect Christmas weather

Samstag, 16. Dezember 2017

Suomi Sata - Happy Birthday Finland!

 (English version below)

"Oi maamme, Suomi, synnyinmaa,
soi, sana kultainen!
Ei laaksoa, ei kukkulaa,
ei vettä, rantaa rakkaampaa,
kuin kotimaa tää pohjoinen,
maa kallis isien!" 
Oder übersetzt
"O Heimat, Finnland unser Land
Kling laut, du teures Wort!
Kein Land, so weit der Himmelsrand.
Kein Land mit Berg und Tal und Strand
Wird mehr geliebt als unser Nord,
Hier unsrer Väter Hort."
Das ist die erste der elf Strophen der finnischen Nationalhymne, welche ich in der letzten Woche ziemlich oft gehört und gesungen habe (zu meinem Glück wird bei Anlässen immer nur die erste und die letzte Strophe gesungen). Der Mittwoch letzter Woche, der 6.12., war ein Feiertag in Finnland. Und zwar ein ganz besonderer. Der nationale Unabhängigkeitstag. Und was diesen Tag dieses Jahr noch besonderer macht ist, dass Finnland dieses Jahr 100 Jahre alt geworden ist. Vor exakt hundert Jahre, 1917, wurden sie endlich als unabhängig erklärt und gehörten von da an weder zu Schweden noch zu Russland oder zu sonst irgendeinem Staat. Ich habe großes Glück, genau dieses Jahr hier zu sein, denn es ist etwas sehr spezielles. Die ganze Zeit schon gab es alles mögliche in Suomi Sata ("Finnland 100") Version. Schokolade, Geschirr, T-Shirts, Konzerte... Der Musical-Kurs an meiner Schule, an dem auch ich teilnahm, performte eine Art Improvisationsstück, mit einer musikalischen Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte. Schon Wochen vorher wurde auf dem Schulgelände mit blauen und weißen Papieren und einer Menge Schülern die finnische Flagge und die Zahl 100 geformt. Und mit meiner Tanzschule haben wir die Geschichte eines sehr bekannten finnischen Buches, die Kalevala, in Tänzen erzählt.
Und, weil es so eine einmalige Sache ist, haben wir das nicht nur Mittwoch, sondern gleich eine ganze Woche zelebriert. 
Statt normalen Kursen in der Schule hatten wir eine sogenannte Juhlaviikko, also "Feierwoche". Jeder Schüler bekam ein Papier in die Hand gedrückt (natürlich auch mit passendem Suomi 100 Aufdruck) und machte sich auf den Weg durch verschiedene Workshops oder Vorträge. Beipspielsweise hat irgendjemand einen langes, dramatisches Video über Finnlands Präsident*innen gemacht, ein finnischer Paralympics-Star, Toni Piispanen, hat eine Rede gehalten, oder es wurden Plakate zur finnischen Geschichte gestaltet. Auch außerhalb der Schule hatte meine Woche viel mit dem Unabhängigkeitstag zu tun. Montag hatte mein Gastbruder eine kleine Feier in seiner Schule. Als er ein finnisches Lied gesungen hat, hab ich mich wirklich wie eine stolze große Schwester gefühlt und der etwa 10-jährige Junge, der hinter dem Buffet saß, hat mich ermahnt, weil ich angeblich zu viel Schokoladenbonbons genommen habe... 
Dienstag hatten wir dann eine Feier in meiner Schule. Wir sollten uns "ordentlich und schön" anziehen, denn gleichzeitig haben auch einige Leute ihre Abschlusszeugnisse bekommen (wenn man in drei Jahren nicht fertig wird mit seinen Prüfungen, kann man sein Abi hier auch nach dreieinhalb oder vier Jahren machen). Alles war in blau-weiß dekoriert und die Tische in der Cafeteria waren schön gedeckt. Zur Feier des Tages gab es für alle Kuchen zum Nachtisch, bevor die Zeremonie anfing. Für mich war diese Zeremonie etwas ganz neues und sehr interessantes. Als erstes wurde ein vom Nationalkomponisten komponiertes Stück gespielt und alle mussten aufstehen, als die Flagge feierlich hereingetragen wurde. Mit zwei Mädchen in traditioneller Uniform dahinter. Dann wurde die sogenannte "Message of Freedom", eine Nachricht der Kriegsveteranen für die nächsten Generationen, verlesen und ganz offiziell von den ältesten Schülern an die ein Jahr jüngeren weitergegeben. Nachdem eine Schülerin und die Schulleiter der Junior High und der High School Reden gehalten haben, haben die Abiturient*innen ihre Zeugnisse bekommen, eine Rose und eine Mütze, die so aussah, wie eine Matrosenmütze. Danach wurde gesungen, das Flaggenlied und die Hymne. Ich war die ganze Zeit sehr berührt. In Deutschland erlebt man dieses Feiern der Nationalität nie wirklich. Ich kannte es nicht, dass die Hymne in der Schule gesungen wird, dass irgendjemand feierlich eine Flagge hisst oder dass am Unabhängigkeitstag jeder Bilder auf sozialen Netzwerken postet, um zu zeigen, wie glücklich und stolz man auf sein Land ist. Ich habe nie ein Gefühl gehabt, stolz darauf zu sein, Deutsche zu sein. Ich habe das nie als meinen Verdienst gesehen, mich nie wirklich damit identifiziert. Doch umso schöner und herzerwärmend war es, hier zu erleben, wie die Menschen ihr Land und dessen Unabhängigkeit gefeiert haben. Und ein bisschen vergessen, dass ich ja eigentlich gar keine Finnin bin, konnte ich schon, als wir bei unserer Musicalaufführung aus tiefstem Herzen "On pohjantähden alla, tää koti mulla mainen, mä elämästä laulan, sillä oonhan suomalainen" ("Here under the pole star, there is that earthly home of mine. Singing about life, because I am Finnish") gesungen haben. Nach der Feier habe ich zuhause nur mein Kleid gewechselt und dann sind meine Gastfamilie und ich zu einer befreundeten Familie gefahren, die eine Unabhängigkeitsparty gescmisssen hat. Mit blau-weißen Kerzen und "Happy Birthday Finland" Kuchenstücken. Jede Familie sollte etwas vorführen und obwohl ich kein Wort verstanden habe, waren der Rap über Finnland, das moderne Puppentheater des Nationalbuches "Kalevala" und die tänzerische Reise durch die verschiedenen Epochen sehr beeindruckend und wir hatten einen super schönen Abend. Den Mittwoch dann, den eigentlichen Feiertag, an dem niemand zur Arbeit oder zur Schule musste, haben wir bei der jährlichen Cheerleading-Vorführrung meiner Schwester verbracht. Dann haben wir Kerzen auf dem Friedhof aufgestellt und schließlich, ganz traditionell, im Fernsehen gesehen, wie der Präsident und seine Frau ganzen 1600 Menschen die Hand schütteln und einen schönen Unabhängigkeitstag ("Hyvää itsenäisyyspäivää") wünschen. 
Jetzt hängen immer noch Girlanden in unserer Schule, aber das meiste ist vorbei. 
Ich hatte eine großartige Woche und bin so dankbar und glücklich, dass ich das erleben durfte. 
Natürlich musste auch ich am Mittwoch ein Bild posten und diesem Land danken. Dieses Land, in dem ich das bis jetzt wahrscheinlich beste Jahre meines Lebens verbringe. Dieses Land, das mir schon so viele neue, unglaubliche Sachen gezeigt und gelehrt hat und dieses Land, das ich, nicht trotz, sondern auch wegen seiner Kälte, seiner Dunkelheit, seiner Macken, seiner Sprache, so sehr liebe. Das Land, das ich für keinen anderen Ort als meine zweite Heimat eintauschen wollen würde. 

***

"Oi maamme, Suomi, synnyinmaa,
soi, sana kultainen!
Ei laaksoa, ei kukkulaa,
ei vettä, rantaa rakkaampaa,
kuin kotimaa tää pohjoinen,
maa kallis isien!"

 or translated

"Oh our land, Finland, land of our birth,
ring out, the golden word!
No valley, no hill,
no water, shore more dear
than this northern homeland,
precious land of our fathers."

This is the first of eleven verses of the Finnish national anthem. I heard and sang that plenty of times last week (lucky me, they only sing the first and the last verse on official occasions). Last weeks Wednesday, the 6th of December, was a holiday in Finland. And a really special one. It was the National Indepence Day. And the fact that Finland finally became independet from Russia and Sweden exactly hundred years ago, made the day even more special this year. I´m really lucky to be here in this year, because it´s a really big thing. Since I´m here I could find items related to Suomi Sata ("Finland Hundred") everywhere. Chocolate, dishes, clothes - even festivals and concerts... The musical club of my school, in which I participated, did an anniversary musical, with traveling back in time, singing songs from different decades. Weeks before a lot of students formed the Finnish flag with white and blue papers on the school yard. And my dance school performed the story of a really famous Finnish book, the Kalevala.
And because your country turning 100 is such a unique thing, we didn´t just celebrate on Wednesday, we celebrated the whole week. 
Instead of normal classes in school we had a Juhlaviikko (celebration week). Every student got a sheet of paper (of course with Suomi 100 print) and went through different workshops and presentations. For example we watched a long and dramatic video about Finlands presidents, a national hero, the paralympics-champion Toni Piispanen held a speech or we made posters about Finnish history. 
But outside of school my week had a lot to do with the Indepence Day as well. On Monday afternoon my brother had a small celebration in his school. When he sang a  Finnish song, I truly felt like a proud sister and the approximately ten year old boy behind the buffet admonished me for taking too much chocolate...
On Tuesday we had a celebration in my school, which was combined with the graduation of some people (when you can´t finish your high school studies in three years you can graduate after three and a half or four years). We were told to dress nicely, everything was decorated in blue and white and the lunchtables were set. Celebrating the day we got cake for dessert before the ceremony started. For me the ceremony was something completely new and really interesting. First, a piece of music composed by the national composer was played and everyone had to stand up as the flag was brought into the auditorium. Then the "Message of Freedom" was read out loud. It´s a message from the war veterans that tells the next generations to keep fighting for their rights and their freedom. As a tradition it is officially given to the younger students by the seniors every year on the Independence Day celebration. After a student and the principals held a speech, the graduates got their final grades, flowers and a hat that looked like a sailor cap. In the end, we sang. The flag song and the national anthem. I was kind of touched the whole time. Coming from Germany, this whole "celebrating my nationality" thing was unknown to me. I never sung the anthem in school (or at all), I never experienced someone solemnly raising a flag or people posting pictures everywhere on the Indepence Day, to show how much they love their country and how proud they are. I never thought I was proud to be German. I never saw that as something I achieved, I never really identified myself with that. But that made it even more beautiful and heart warming to see, how people celebrated their country and its independence. And I could almost forget that I´m actually not a Finn during our musical performances, when we sang "On pohjantähden alla, tää koti mulla mainen, mä elämästä laulan, sillä oonhan suomalainen" ("Here under the pole star, there is that earthly home of mine. Singing about life, because I am Finnish") with all our heart. 
I only changed my dress after the celebration, then my host family and I went to another family who threw an Independence Day party. With blue and white candles and "Happy birthday Finland" inscription on the cake. Every family had to perform something and even though I didn´t understand much, the rap about Finland, the puppet theatre of the "Kalevala" or the dances from different epochs were great and we had a really nice evening. 
The Wednesday, the actual holiday, where no one had to go to work or to school, we spent at the annual cheerleading performance of my sister. We also went to the graveyard to light some candles and in the evening we watched the president and his wife on TV, shaking 1600 thousand hands and wishing a good Independence Day ("Hyvää itsenaisyyspäivää"). 
Now there are still some garlands in our school, but most of Suomi Sata is over. 
I´ve had an awesome week and I´m so happy and thankful that I was able to experience that. And of course I also had to post a picture on Wednesday to thank this country. This country, that is my home, for the so far best year of my life. The country that already showed and taught me so many new, incredible things. The country that I love so much, not even though, but also because of its cold, its dark, its oddness and its language. The country that I would´t trade for any other one to be my second home.