Dienstag, 26. Dezember 2017

Weihnachten ist die schlimmste Zeit des Jahres... // Christmas is the worst time of the year...

(English version below)

...Zumindest während des Auslandsjahres. Zumindest sagen das alle. So richtig glauben wollte ich das nicht. Jetzt ist es der 26. Dezember, Weihnachten ist quasi vorbei und ich muss sagen, ja und nein. Weihnachten ist weder die schlimmste Zeit, noch ist es sie nicht. Weihnachten ist beides, schlimm und schön.
Während ich, als es im Oktober das erste Mal geschneit hat, angefangen habe Weihnachtslieder zu hören, war meine Stimmung im Dezember nicht so festlich. Wieso, weiß ich nicht genau. Trotzdem habe ich es genossen, mit meiner Familie pipari (Lebkuchen) zu backen, zum Weihnachtssingen in der Kirche zu gehen oder den Baum in rot-gold zu schmücken.
Meine Mama hatte mir einen Adventskalender geschickt und auch von meiner finnischen Familie habe ich sogar zwei (!) bekommen. Heimweh hatte ich die ganze Zeit keines und ich hab gedacht, meine "schlimmste Zeit" kommt wahrscheinlich wann anders. Leider bin ich dann, pünktlich am 23. Dezember, das erste Mal hier richtig krank geworden. Ich hab schon geahnt, dass ich ein bisschen Heimweh bekomme, wenn ich krank werde, aber dass es dann genau auf Weihnachten fallen musste, war natürlich doppeltes Pech. Die Austauschschüler mit denen ich gesprochen habe, inklusive mir, hatten alle diese "hoffentlich geht das schnell vorbei"-Einstellung zu Weihnachten. Am Tag vor Weihnachten habe ich so vor mich hin vegetiert. Zum Glück war meine Familie sehr liebevoll, sie haben immer gefragt, wie es mir geht, mich Nickerchen machen lassen, wenn ich wollte und mein kleiner Bruder hat mir eine Menge extra Umarmungen gegeben. Trotzdem, vor allem weil das krank sein mich ohnehin schon so verletzlich gemacht hat: als meine Mama mir ein Video von deren Weihnachtsbaum geschickt hat, konnte ich ewig nicht aufhören zu weinen. Eine Mischung aus verstopfter Nase, Traurigkeit, nicht bei meiner deutschen Familie sein zu können, Kopfschmerzen und meiner üblichen Schlaflosigkeit ließen mich dann die ganze Nacht nicht schlafen und meinen Heiligabend retteten wahrscheinlich die zwei großen Tassen Kaffee und die Schmerztablette.
Tatsächlich ging es mir, nach meinem kleinen Tief in der Nacht, am nächsten Tag sehr viel besser.
Den Vormittag verbrachten wir gemütlich in unseren matching Christmas pajamas (danke Laura!)mit Weihnachtsfilmen und letzten Vorbereitungen. Das Mittagessen war traditionell Milchreis (ich bin nicht darauf gekommen, dass die Finnen mit "rice porridge" Milchreis meinen und habe erstmal erzählt, ich hätte das noch nie gegessen) und wer die Mandel darin findet, kann sich etwas wünschen. Ich hatte kein Glück, aber ich denke, meine ganzen Wünsche und mehr wurden ohnehin erfüllt.
Nach dem Mittagessen sind wir zum Friedhof gefahren um Kerzen für geliebte Menschen aufzustellen - ein sehr schöner Brauch, wie ich finde. Dann war es an der Zeit für Weihnachtssauna.
Das Weihnachtsabendessen bestand aus Fisch, Kartoffeln, Pasteten, Schinken und einem Salat aus roter Beete, Apfel, sauren Gurken und Zwiebeln. Es war mein erstes traditionelles Weihnachtsessen (da meine deutsche Familie sich Standardtraditionen wie diesen widersetzt und es immer Raclette gibt) und ich habe alles probiert. Ich würde immer noch Raclette bevorzugen, aber es war wirklich sehr gut.
Dann endlich kam brühmt berüchtigter Santa Claus (aka mein kleiner Gastbruder Antti), der sich unser Lied angehört hat und dann die Geschenke verteilt hat - natürlich erst nachdem er sicher gegangen ist, dass wir brav waren.
Ich habe so viel mehr als erwartet von meiner Familie bekommen und mich unglaublich über die liebevollen, durchdachten Geschenke gefreut: unter anderem Mumin-Geschirr, ein T-Shirt in Finnland-Farben und einen Plastikschlitten (weil jedes finnische Kind irgendwann einen bekommt).
Nach der Bescherung bin ich mit meinem Gastvater spazieren gegangen, da wir das wunderschöne Wetter krank- und stressbedingt am Tag nicht ausnutzen konnte. Und dann, so schnell, war Heiligabend auch wieder zu Ende. Und ich hatte eine wunderschöne Zeit. Nachdem meine Familienmitglieder ins Bett gegangen sind, habe ich meine deutsche Familie per Skype angerufen, bei denen noch viel los war. Jetzt hatte ich das Gefühl, ich könnte mit ihnen reden, ohne wieder in Tränen auszubrechen, weil ich nicht bei ihnen sein kann.
Weihnachten ist etwas sehr besonderes. Vor allem in meiner Familie. Dauernd verändern sich Dinge, es gibt kaum Gelegenheiten, wo wir uns alle sehen. Aber Weihnachten ist seit Jahren voller Gewohnheiten und Traditionen. Inklusive meiner Panik, das Essen nicht rechtzeitig fertig zu bekommen, meinem Onkel, der immer zu spät kommt, meiner Oma, die jedes Mal anfängt zu weinen, wenn ihr jemand was schenken möchte und der Tatsache, dass an irgendeinem Punkt des Abends Griechischer Wein gespielt wird. Das alles dieses Jahr nicht miterleben zu können hat mich sehr traurig gemacht.
Doch gleichzeitig ist Weihnachten hier auch so etwas besonderes. Auch meine Familie hier hat Traditionen und dass sie mich dort einfach so mit einbezogen haben ist großartig. Ich finde, bei einem so persönlichen Familienfest wie Weihanchten dabei zu sein, lässt einen nochmal mehr zusammenwachsen. Ich wusste, dass dieses Weihnachtsfest einzigartig für mich ist und habe es so noch mehr genossen. Und ich bin meiner Familie so dankbar, für die wundervolle, mit Liebe gefüllte Zeit, die sie mir verschaffen haben.
Was übrigens auch wunderschön war, waren die Weihnachtskarten oder Plätzchen, die ich in der Schule von verschiedenen Freunden bekommen habe. Solche Kleinigkeiten haben mich so glücklich gemacht, und es ist unfassbar, in welch kurzer Zeit man Menschen so sehr lieben und in sein Herz schließen kann.
Also, zusammenfassend würde ich sagen, dass Weihnachten ganz bestimmt eine der schwersten Zeiten ist, wenn man im Ausland ist. Man denkt viel an seine Familie und es ist vollkommen okay, traurig zu sein.
Doch gleichzeitig ist Weihnachten auch eine der schönsten Zeiten, die man mit seiner neuen Familie und seinen Freunden verbringen kann.
Und ich wusste die ganze Zeit über, dass ich mit meinen Gefühlen nicht alleine bin, und dass da immer Menschen sind, die mich verstehen und mit denen ich reden kann.

Ich freue mich schon, nächstes Weihnachten wieder in Deutschland zu sein aber ich weiß auch, dass ich dann vermissen werde, was ich hier kennengelernt habe - vor allem den Santa der Probleme hatte Geschenke richtig zuzuteilen.

Ganz viele Liebe und ein gutes neues Jahr!
Lona

***

...at least during an exchange year. At least that´s what everyone told me. I never really wanted to believe that. Now it´s December the 26th, Christmas is basically over and I have to say yes and no. Christmas is the worst time but also it isn´t. It´s sad and wonderful at the same time. 
While I started listening to Christmas songs when it frst snowed in October, the festive mood didn´t really hit me in December. But anyway I enjoyed baking pipari (gingerbread) with my family, going to the Christmas singing in the church or decorating the Christmas tree. 
My mum had sent me a Christmas calender and I got two (!) from my Finnish family. I wasn´t homesick for the whole time and I already thought my worst time would definetely not be Christmas. Unfortunately I became really sick for the first time since I´m in Finland, punctual on the 23rd. I figured, I would feel a little bit homesick, when I`m sick for the first time and the fact that it happened exactly on Christmas could only be bad luck. I personally start to get extremely vulnerable as soon as I´m sick and when my mum sent me a video of their Christmas tree I cried for at least half an hour over that. But luckily my family here was really loving. They always asked how I feel, told me to take naps and my little brother gave me a lot of extra hugs. But all the exchange students I talked to, including me, had a "hopefully this will be over soon"-feeling about Christmas.
Due to a headache, sadness over not being with my family in Germany and my usual sleeping problems I had solid two hours of sleep to survive the day of Christmas Eve. But there´s coffee and there are painkillers and against expectations I was feeling a lot better and really enjoying the time. We spent the first half of the day with last preparations and Christmas movies and had rice porridge for lunch. Whoever finds the almond can make a wish. I didn´t but anyway all my wishes and even more were fulfilled.
After lunch we went to the graveyard to light candles for loved ones - a beautiful tradition in my opinion.
Then it was time for Christmas sauna and finally Christmas dinner.
We had fish, potatoes, pastries, ham and salad made of beetroot, apple, pickles and onions. I tried everything and even though I would still prefer raclette (like my family always eats it instead of the traditional German Christmas food) it was really good.
After that, the famous Santa Claus (aka my little brother) came to visit us. He listened to our song, reassured that we have been good kids and gave the presents. I got so much more than I expected and everything was really lovely and thoughtful picked: for example moomin dishes, a t-shirt in Finland colours or a plastic sledge (because every Finnish kid gets one at some point).
Eventually I went for a walk with my Dad, because we missed to enjoy the beautiful weather during the day. Then it was already over. And I have had a blast.
After my family went to bed I had time to skype call my German one. I finally felt like I could talk to them without bursting into tear because I couldn´t be with them.
Christmas is something really special. Especially for my family. Everything changes, the occasions where we can be all together are rare. And for years, Christmas and all its habits have been the same and almost holy to us. Including my uncle always being late, the song Griechischer Wein playing at some point of the evening, my granny crying every time someone gives her a present and me panicking about how we wouldn´t get the food ready in time. Not being there this year made me really sad.
But then again Christmas here is something so special too. My family here has traditions as well and they just took me into this, which is great. Sharing the experience of a personal family celebration, like Christmas, makes you grow even closer. I knew, this Christmas would be unique for me and I enjoyed it even more because of that. And I`m so thankful for my family here, who filled this time with love and care and made me feel at home during every second of it.
What was wonderful as well were the Christmas cards and cookies several friends in school handed me. These small gestures made my day every time and it´s amazing in what short time you can grow to love people so much.
Concluding I would say, Christmas can definetely be a hard time for exchange students. You probably think about your home country a lot and it´s okay to be sad.
But it can also be one of the best times to spend with your new family and friends.
For my part I knew the whole time that I wasn´t alone with my feelings and that there were people who understand me and who I could talk to.
I´m looking forward to be with my German family again on next year´s Christmas, but I also know that I then will miss the things I got to know here - especially Santa Claus with his issues to allocate the presents to the right persons.

Much love and a happy new year!

Lona

Christmas dinner

the most perfect Christmas weather

Samstag, 16. Dezember 2017

Suomi Sata - Happy Birthday Finland!

 (English version below)

"Oi maamme, Suomi, synnyinmaa,
soi, sana kultainen!
Ei laaksoa, ei kukkulaa,
ei vettä, rantaa rakkaampaa,
kuin kotimaa tää pohjoinen,
maa kallis isien!" 
Oder übersetzt
"O Heimat, Finnland unser Land
Kling laut, du teures Wort!
Kein Land, so weit der Himmelsrand.
Kein Land mit Berg und Tal und Strand
Wird mehr geliebt als unser Nord,
Hier unsrer Väter Hort."
Das ist die erste der elf Strophen der finnischen Nationalhymne, welche ich in der letzten Woche ziemlich oft gehört und gesungen habe (zu meinem Glück wird bei Anlässen immer nur die erste und die letzte Strophe gesungen). Der Mittwoch letzter Woche, der 6.12., war ein Feiertag in Finnland. Und zwar ein ganz besonderer. Der nationale Unabhängigkeitstag. Und was diesen Tag dieses Jahr noch besonderer macht ist, dass Finnland dieses Jahr 100 Jahre alt geworden ist. Vor exakt hundert Jahre, 1917, wurden sie endlich als unabhängig erklärt und gehörten von da an weder zu Schweden noch zu Russland oder zu sonst irgendeinem Staat. Ich habe großes Glück, genau dieses Jahr hier zu sein, denn es ist etwas sehr spezielles. Die ganze Zeit schon gab es alles mögliche in Suomi Sata ("Finnland 100") Version. Schokolade, Geschirr, T-Shirts, Konzerte... Der Musical-Kurs an meiner Schule, an dem auch ich teilnahm, performte eine Art Improvisationsstück, mit einer musikalischen Zeitreise durch die letzten Jahrzehnte. Schon Wochen vorher wurde auf dem Schulgelände mit blauen und weißen Papieren und einer Menge Schülern die finnische Flagge und die Zahl 100 geformt. Und mit meiner Tanzschule haben wir die Geschichte eines sehr bekannten finnischen Buches, die Kalevala, in Tänzen erzählt.
Und, weil es so eine einmalige Sache ist, haben wir das nicht nur Mittwoch, sondern gleich eine ganze Woche zelebriert. 
Statt normalen Kursen in der Schule hatten wir eine sogenannte Juhlaviikko, also "Feierwoche". Jeder Schüler bekam ein Papier in die Hand gedrückt (natürlich auch mit passendem Suomi 100 Aufdruck) und machte sich auf den Weg durch verschiedene Workshops oder Vorträge. Beipspielsweise hat irgendjemand einen langes, dramatisches Video über Finnlands Präsident*innen gemacht, ein finnischer Paralympics-Star, Toni Piispanen, hat eine Rede gehalten, oder es wurden Plakate zur finnischen Geschichte gestaltet. Auch außerhalb der Schule hatte meine Woche viel mit dem Unabhängigkeitstag zu tun. Montag hatte mein Gastbruder eine kleine Feier in seiner Schule. Als er ein finnisches Lied gesungen hat, hab ich mich wirklich wie eine stolze große Schwester gefühlt und der etwa 10-jährige Junge, der hinter dem Buffet saß, hat mich ermahnt, weil ich angeblich zu viel Schokoladenbonbons genommen habe... 
Dienstag hatten wir dann eine Feier in meiner Schule. Wir sollten uns "ordentlich und schön" anziehen, denn gleichzeitig haben auch einige Leute ihre Abschlusszeugnisse bekommen (wenn man in drei Jahren nicht fertig wird mit seinen Prüfungen, kann man sein Abi hier auch nach dreieinhalb oder vier Jahren machen). Alles war in blau-weiß dekoriert und die Tische in der Cafeteria waren schön gedeckt. Zur Feier des Tages gab es für alle Kuchen zum Nachtisch, bevor die Zeremonie anfing. Für mich war diese Zeremonie etwas ganz neues und sehr interessantes. Als erstes wurde ein vom Nationalkomponisten komponiertes Stück gespielt und alle mussten aufstehen, als die Flagge feierlich hereingetragen wurde. Mit zwei Mädchen in traditioneller Uniform dahinter. Dann wurde die sogenannte "Message of Freedom", eine Nachricht der Kriegsveteranen für die nächsten Generationen, verlesen und ganz offiziell von den ältesten Schülern an die ein Jahr jüngeren weitergegeben. Nachdem eine Schülerin und die Schulleiter der Junior High und der High School Reden gehalten haben, haben die Abiturient*innen ihre Zeugnisse bekommen, eine Rose und eine Mütze, die so aussah, wie eine Matrosenmütze. Danach wurde gesungen, das Flaggenlied und die Hymne. Ich war die ganze Zeit sehr berührt. In Deutschland erlebt man dieses Feiern der Nationalität nie wirklich. Ich kannte es nicht, dass die Hymne in der Schule gesungen wird, dass irgendjemand feierlich eine Flagge hisst oder dass am Unabhängigkeitstag jeder Bilder auf sozialen Netzwerken postet, um zu zeigen, wie glücklich und stolz man auf sein Land ist. Ich habe nie ein Gefühl gehabt, stolz darauf zu sein, Deutsche zu sein. Ich habe das nie als meinen Verdienst gesehen, mich nie wirklich damit identifiziert. Doch umso schöner und herzerwärmend war es, hier zu erleben, wie die Menschen ihr Land und dessen Unabhängigkeit gefeiert haben. Und ein bisschen vergessen, dass ich ja eigentlich gar keine Finnin bin, konnte ich schon, als wir bei unserer Musicalaufführung aus tiefstem Herzen "On pohjantähden alla, tää koti mulla mainen, mä elämästä laulan, sillä oonhan suomalainen" ("Here under the pole star, there is that earthly home of mine. Singing about life, because I am Finnish") gesungen haben. Nach der Feier habe ich zuhause nur mein Kleid gewechselt und dann sind meine Gastfamilie und ich zu einer befreundeten Familie gefahren, die eine Unabhängigkeitsparty gescmisssen hat. Mit blau-weißen Kerzen und "Happy Birthday Finland" Kuchenstücken. Jede Familie sollte etwas vorführen und obwohl ich kein Wort verstanden habe, waren der Rap über Finnland, das moderne Puppentheater des Nationalbuches "Kalevala" und die tänzerische Reise durch die verschiedenen Epochen sehr beeindruckend und wir hatten einen super schönen Abend. Den Mittwoch dann, den eigentlichen Feiertag, an dem niemand zur Arbeit oder zur Schule musste, haben wir bei der jährlichen Cheerleading-Vorführrung meiner Schwester verbracht. Dann haben wir Kerzen auf dem Friedhof aufgestellt und schließlich, ganz traditionell, im Fernsehen gesehen, wie der Präsident und seine Frau ganzen 1600 Menschen die Hand schütteln und einen schönen Unabhängigkeitstag ("Hyvää itsenäisyyspäivää") wünschen. 
Jetzt hängen immer noch Girlanden in unserer Schule, aber das meiste ist vorbei. 
Ich hatte eine großartige Woche und bin so dankbar und glücklich, dass ich das erleben durfte. 
Natürlich musste auch ich am Mittwoch ein Bild posten und diesem Land danken. Dieses Land, in dem ich das bis jetzt wahrscheinlich beste Jahre meines Lebens verbringe. Dieses Land, das mir schon so viele neue, unglaubliche Sachen gezeigt und gelehrt hat und dieses Land, das ich, nicht trotz, sondern auch wegen seiner Kälte, seiner Dunkelheit, seiner Macken, seiner Sprache, so sehr liebe. Das Land, das ich für keinen anderen Ort als meine zweite Heimat eintauschen wollen würde. 

***

"Oi maamme, Suomi, synnyinmaa,
soi, sana kultainen!
Ei laaksoa, ei kukkulaa,
ei vettä, rantaa rakkaampaa,
kuin kotimaa tää pohjoinen,
maa kallis isien!"

 or translated

"Oh our land, Finland, land of our birth,
ring out, the golden word!
No valley, no hill,
no water, shore more dear
than this northern homeland,
precious land of our fathers."

This is the first of eleven verses of the Finnish national anthem. I heard and sang that plenty of times last week (lucky me, they only sing the first and the last verse on official occasions). Last weeks Wednesday, the 6th of December, was a holiday in Finland. And a really special one. It was the National Indepence Day. And the fact that Finland finally became independet from Russia and Sweden exactly hundred years ago, made the day even more special this year. I´m really lucky to be here in this year, because it´s a really big thing. Since I´m here I could find items related to Suomi Sata ("Finland Hundred") everywhere. Chocolate, dishes, clothes - even festivals and concerts... The musical club of my school, in which I participated, did an anniversary musical, with traveling back in time, singing songs from different decades. Weeks before a lot of students formed the Finnish flag with white and blue papers on the school yard. And my dance school performed the story of a really famous Finnish book, the Kalevala.
And because your country turning 100 is such a unique thing, we didn´t just celebrate on Wednesday, we celebrated the whole week. 
Instead of normal classes in school we had a Juhlaviikko (celebration week). Every student got a sheet of paper (of course with Suomi 100 print) and went through different workshops and presentations. For example we watched a long and dramatic video about Finlands presidents, a national hero, the paralympics-champion Toni Piispanen held a speech or we made posters about Finnish history. 
But outside of school my week had a lot to do with the Indepence Day as well. On Monday afternoon my brother had a small celebration in his school. When he sang a  Finnish song, I truly felt like a proud sister and the approximately ten year old boy behind the buffet admonished me for taking too much chocolate...
On Tuesday we had a celebration in my school, which was combined with the graduation of some people (when you can´t finish your high school studies in three years you can graduate after three and a half or four years). We were told to dress nicely, everything was decorated in blue and white and the lunchtables were set. Celebrating the day we got cake for dessert before the ceremony started. For me the ceremony was something completely new and really interesting. First, a piece of music composed by the national composer was played and everyone had to stand up as the flag was brought into the auditorium. Then the "Message of Freedom" was read out loud. It´s a message from the war veterans that tells the next generations to keep fighting for their rights and their freedom. As a tradition it is officially given to the younger students by the seniors every year on the Independence Day celebration. After a student and the principals held a speech, the graduates got their final grades, flowers and a hat that looked like a sailor cap. In the end, we sang. The flag song and the national anthem. I was kind of touched the whole time. Coming from Germany, this whole "celebrating my nationality" thing was unknown to me. I never sung the anthem in school (or at all), I never experienced someone solemnly raising a flag or people posting pictures everywhere on the Indepence Day, to show how much they love their country and how proud they are. I never thought I was proud to be German. I never saw that as something I achieved, I never really identified myself with that. But that made it even more beautiful and heart warming to see, how people celebrated their country and its independence. And I could almost forget that I´m actually not a Finn during our musical performances, when we sang "On pohjantähden alla, tää koti mulla mainen, mä elämästä laulan, sillä oonhan suomalainen" ("Here under the pole star, there is that earthly home of mine. Singing about life, because I am Finnish") with all our heart. 
I only changed my dress after the celebration, then my host family and I went to another family who threw an Independence Day party. With blue and white candles and "Happy birthday Finland" inscription on the cake. Every family had to perform something and even though I didn´t understand much, the rap about Finland, the puppet theatre of the "Kalevala" or the dances from different epochs were great and we had a really nice evening. 
The Wednesday, the actual holiday, where no one had to go to work or to school, we spent at the annual cheerleading performance of my sister. We also went to the graveyard to light some candles and in the evening we watched the president and his wife on TV, shaking 1600 thousand hands and wishing a good Independence Day ("Hyvää itsenaisyyspäivää"). 
Now there are still some garlands in our school, but most of Suomi Sata is over. 
I´ve had an awesome week and I´m so happy and thankful that I was able to experience that. And of course I also had to post a picture on Wednesday to thank this country. This country, that is my home, for the so far best year of my life. The country that already showed and taught me so many new, incredible things. The country that I love so much, not even though, but also because of its cold, its dark, its oddness and its language. The country that I would´t trade for any other one to be my second home. 






Dienstag, 28. November 2017

Laptops, PISA-Sieger, Chaos - was denn nun? Schule in Finnland

(This is a super long post about school in Finland that I was too lazy to translate. It basically compares school here to the school in Germany and I might write a short Egnlsih version of it next week. But for now I´m sorry for everyone who won´t understand.)

Wenn man "Schule in Finnland" googelt findet man Ergebnisse von PISA-Tests, bei denen die Schüler aus dem Norden jahrelang als einer der besten abschnitten, Artikel, die die Gruppenarbeit und das individuelle Fördern der Finnen als Vorbild loben und dann Schlagzeilen wie "Ende des Bildungswunders" und "die Wahrheit über finnische Schulen". Obwohl ich viel von der finnischen Schule gehört habe, hatte ich keine besonderen Erwartungen. Etwa eine Woche nach Schulbeginn saß ich da und dachte "Ähm okay? Das soll es also sein?". Denn zu dem Zeitpunkt hätte ich zuletzt genannten, entthronenden Schlagzeilen zugestimmt. Ich saß im Matheunterricht mit Zehntklässern, die Rechnen mit negativen Zahlen lernten, ich machte Hörverstehen Übungen mit Zwölftklässlern in Englisch, die etwa dem Niveau der Mittelstufe in Deutschland entsprachen, bei denen die Schüler aber um ein wiederholtes Hören baten und ich saß in Klassen, wo die Hälfte der Finnen an ihren Laptops Candy Crush spielte oder online shoppte, anstatt das Essay zu schreiben.Wie kann es sein, dass diese Schüler so gut sind, fragte ich mich. Ich hatte das Gefühl, sie waren mindestens zwei Jahre zurück, die Lehrer waren inkonsequent und die Schüler nicht wirklich respektvoll. Jetzt, drei Monate später sitze ich hier und denke "Wow. Irgendwie funtkioniert das richtig gut so."
Finnische Schule? Was ist das eigentlich, ist es so gut oder so schlecht wie alle sagen und was sind meine Erfahrungen.? Darüber möchte ich heute schreiben.
Die Schullaufbahn eines Kindes in Finnland beginnt mit 6 oder mit 7 Jahren, was bedeutet, dass die Zehntklässler hier genau in meinem Alter sind - denn in Deutschland wird man mit 5 oder 6 eingeschult. Die Grundschule geht sechs Jahre, danach drei Jahre Junior High School und nochmal drei Jahre High School, wobei häufig beide in einem Gebäude oder beieinander untergebracht sind. Die Fächerauswahl ist ungefähr so wie in Deutschland, es gibt jedoch einige besondere Fächer, wie Health Education, Social Studies, Psychologie und Student Counseling für jeden. Doch statt ungefähr 7 mal 45 Minuten am Tag haben die Schüler hier 3-5 mal 75 Minuten Unterrichtsstunden. Jedes Fach dreimal pro Woche, 6-8 Kurse zu einer Zeit. Diese Kurse wechseln dann alle 5 bis 6 Wochen, wenn ein Abschnitt zu Ende geht. Am Ende jedes solchen Abschnittes gibt es eine Woche für die Examen. Jeden Tag ein Examen, das klingt hart, aber dafür hat man in dieser Woche auch keinen anderen Unterricht und keine anderen Hausaufgaben. Genau sagen, wie stressig Schule in Finnland ist, kann ich nicht, da ich ziemlich gut mit meinen Austauschschüler-Privilegien lebe, kaum Hausaufgaben machen muss und auch nicht benotet werde. Es gibt oft Hausaufgaben, doch dann wieder erzählt mir eine Freundin, sie haben 5 Stunden Zeit, ihr Finnischexamen zu schreiben. Wieviele Wörter gefordert sind? So um die 700. Eine ganz normale Wortanzahl für einen Aufsatz, den wir in Deutschland ganz gewohnt in 90 Minuten schreiben. Manchmal habe ich das Gefühl, die Lehrer unterfordern die Schüler ein wenig. Für mich war es ganz normal in verschiedensten Fächern Präsentationen zu halten, auch alleine, auch zwanzig Minuten lang. Als uns diese Aufgabe hier im Englischunterricht gegeben wurde, schien es wie ein riesiges Drama für die finnischen Schüler. Als ein Mädchen um 5 statt 10 Minuten Vortragszeit bat, hat die Lehrerin nur genickt und die Endergebnisse waren für mich auch mehr so, als hätte sie mein kleiner Bruder gemacht. Aber trotzdem scheinen die Schüler nicht faul zu sein oder nichts zu lernen. Ich habe meinen Mathekurs nach der ersten Stunde gewechselt. Die Elftklässler machen genau das, was ihre Jahrgangsstufe in Deutschland macht. Für jeden Kurs gibt es ein Buch, welches durchgearbeitet wird. Jede Stunde ein neues Kapitel, ein Video dazu sehen, Aufgaben bearbeiten und alle zwei Wochen ein kleiner Test. Was man nicht in der Stunde schafft, wird halt zuhause gemacht. Die Klasse arbeitet eigentlich immer selbständig, der Lehrer wird nur bei Fragen angesprochen. Generell habe ich das Gefühl, dass finnische Schüler sehr selbstständig und eigenverantwortlich sind. Eines Tages war die Cafeteria während meiner Freistunde ungewöhnlich voll. Ein Lehrer fehlte und die Stunde fiel aus. Statt jedoch Serien zu gucken, zum Supermarkt zu gehen oder was auch immer ich in meiner Freistunde mache, saß die ganze Gruppe da und arbeitete an ihren Laptops. Und manchmal kommt es auch vor, dass der Lehrer nur eine Aufgabe stellt und dann alle aus dem Raum verschwinden um an bequemeren Orten zu arbeiten. Mit den Laptops, natürlich. Meine Schule ist nicht so modern wie andere. Das heißt, wir haben noch Bücher und wenn jemand, so wie ich, seinen Laptop nicht jeden Tag mit zur Schule bringen will, dann ist das auch kein Problem. Doch sie werden gebraucht und genutzt. Und das hat einige Vorteile. Zum einen, klar, man kann auch einfach mal Zalando durchstöbern, wenn man keine Lust auf Geschichte hat. Zum anderen aber geht zum Beispiel ein Freund von mir für eine Weile ins Ausland und er kann all seine Schulaufgaben einfach übers Internet machen. Das heißt, er muss auf keine andere Schule im Ausland gehen, er muss nichts wiederholen oder vorarbeiten, sondern kann einfach mit seinen Mitschülern mitlernen.
Im Allgemeinen ist Schule hier ein ganz anderer Ort, als ich es kannte. Es gibt Schließfächer, aber es gibt auch Gaderobenhänger in den Gängen, wo Leute nicht nur ihre Jacken, sondern auch ihre Motorrollerhelme und ihre Sporttaschen den ganzen Tag lassen. Manche ziehen auch, vor allem jetzt, bei nasskaltem Wetter, ihre Schuhe aus. Ein Schultag in Wollsocken ist schon automatisch besser, finde ich. Wir haben einen Raum mit Musikboxen und Sitzsäcken, wo man seine Pausen verbringen kann. Überall gibt es Waschbecken und den ganzen Tag Milch und Wasser zu trinken. Auch die Räume in denen unterrichtet wird, sind viel persönlicher, da jeder Lehrer einen eigenen Raum hat und die Schüler für jeden Kurs wechseln. So können die Lehrer ihr Klassenzimmer ganz nach ihrem Geschmack einrichten und dann findet man schonmal Queen Elizabeths Gesicht an der Wand oder Zeitungsartikel, die den Lehrern gefallen haben. Ich finde das auch deshalb schön, weil man so etwas mehr über die Lehrer erfahren kann. Die Lehrer, die hier meistens nur ein Fach, manchmal zwei unterrichten -  was bedeutet, dass es für eine High School mit 350 Schülern (wie meine) nur zwei Englischlehrer gibt und sogar nur eine Musiklehrerin. Die Beziehung zwischen Lehrern und Schülern ist jetzt nicht unbedingt freundschaftlich, aber doch viel lockerer. Man spricht sie mit "du" und Vornamen an - oder einfach "ope", kurz für "opettaja", Finnisch für "Lehrer" und dadurch das die Kurse oft viel kleiner als in Deutschland sind, ist die Atmosphäre eine ganz andere. Aber das kommt natürlich immer noch auf den Lehrer an. Doch ich habe das Gefühl, dass die Lehrer hier mehr so eine Art Anleitfigur sind, die aber nicht zwingend alles machen und die ganze Stunde reden und erklären. Vor allem im Sportunterricht ist mir das aufgefallen. Statt, wie in Deutschland, jede Sportart drei Wochen lang zu praktizieren, ewig an der Technik zu arbeiten, die sowieso nicht besser wird, am Ende riesigen Stress zuhaben, weil es in irgendeiner Form benotet wird - hier gefällt es mir so viel besser. Manchmal bekommen wir einfach Karten und werden losgeschickt in den Wald für Orienteering, manchmal bekommen wir Federballschläger und dürfen 60 Minuten wirklich spielen und manchmal machen wir eisernes Crossfit-Training. Es ist freier und es wird mehr darauf vertraut, dass die Schüler "das schon machen". Am Ende der Schullaufbahn kann jeder Schüler wählen, wieviele finale Examen, sogenannte Matriculation Exams, er schreiben möchte. Mindestens 4, die meisten nehmen 5 oder 6. Finnisch muss dabei sein und Schwedisch oder Mathe. Den Rest kann man sich aussuchen. Anders als in Deutschland müssen diese jedoch nicht in einem Rutsch erledigt werden. Am Ende der elften Klasse kann man beginnen, dann gibt es Termine im Herbst der zwöften Klasse und nachdem die Schule für den letzten Jahrgang im Februar endet und es zwei Monate zum Lernen gibt, die letzen Examen. Ich habe mich so lange gewundert, wieso alle so entspannt dabei waren und es wirkte, als wäre es wirklich keine große Sache, bis mir jemand erzählt hat, dass die finnischen Schüler sich nicht mit ihrem Abi an Universitäten bewerben. Dafür gibt es dann wieder eigene Aufnahmeprüfungen, verschieden für jede Uni. Kein Wunder also, dass sie das nicht so sorgt.
Das war jetzt so viel Information und ich habe immer noch nicht erzählt, wie ich die Schule eigentlich persönlich finde. Ich gehe gerne zur Schule, an manchen Tagen mehr, an manchen Tagen weniger. Die Tage, an denen ich nur da sitze und nichts mache, sind eigentlich die schlechtesten. Mir gefällt es, dass ich durch die neuen Kurse alle paar Wochen immer wieder neue Menschen kennenlerne. Ich weiß jetzt schon, dass ich es in Deutschland so vermissen werde, jeden Tag um 11.15 Uhr kostenloses Lunch zu bekommen - auch wenn es manchmal nicht besonders lecker ist. Die Lehrer bemühen sich alle, uns Austauschschüler zu integrieren. Mein Mathelehrer kommt mindestens zweimal in der Stunde zu mir und fragt, wie es läuft. Ich glaube allerdings, er hält mich für ziemlich bescheuert. Was vielleicht auch daran liegen könnte, dass er dazu tendiert, mir in den Momenten über die Schulter zu gucken, in denen ich mal nicht die Textaufgaben übersetze, sondern Snaps beantworte. Oder weil ich, obwohl ich im Unterricht gut mitgekommen bin, im Examen nur Bahnhof verstanden habe und ein "Sorry, ich habe alles versucht" hinzugefügen musste. Aber alles in allem glaube ich, dass das Konzept Schule hier besser ist als in Deutschland. Natürlich hat es auch seine Haken, aber ich denke, es funktioniert ganz gut so und zumindest für mich als Austauschschüler ist es sehr angenehm. 

Ansonsten geht es mir hier immer noch sehr gut. Ich bin momentan sehr beschäftigt mit Muscial- und Tanzproben, Präsentationen, und damit, anzufangen, mir Sorgen über Weihnachtsgeschenke zu machen. Die erste Zeit, in der ich mich ein wenig unmotiviert gefühlt habe, habe ich schon überstanden und auch den ersten Abend mit Heimweh. Letzte Woche habe ich zum ersten Mal wirklich gemerkt, wie früh es schon dunkel ist und es hat mich zum ersten Mal deprimiert. Aber: in vier Wochen werden die Tage schon wieder länger!!! Ich warte immer noch auf den nächsten Schnee und nächstes Wochenende geht es nach Turku. Ich hab euch alle sehr lieb und ihr fehlt mir. Lona. 



Ein Teil der Cafeteria

Huiyin, eine Austauschschülerin aus China, und ich, an unserem ersten Tag in der Schule

Dienstag, 31. Oktober 2017

Exchange student feelings

Exchange students are all over the world and of course we´re all different. Anyhow, I think there are some feelings or situations - almost - everyone can relate too. I collected a few and stole some ideas from Marlene who´s currently in Estonia (you can find her blog and her post here: marlene-in-estonia.tumblr.com). So enjoy reading how weird it is to be an exchange student. 

- hearing the name of your homecountry in a conversation in the language of your hostcountry and immediately reacting to it as if it was your name

- hearing the strangest verions of pronouncing your name
- becoming kinda patriotic suddenly even if before you would have never said you are proud of your homecountry
- feeling the weirdest when your hostfamily starts fighting and you have no idea whats going on
- understanding one word and celebrating yourself like you just won the lottery
- calculating through differenct time zones all the time
- "But why did you come here?"
- constantly being afraid of falling in love
- spending all the classes translating things on google translate and panicking because the teacher changes the slide before you finished typing
- talking in your mothertongue to people who dont understand a word
- trying to sing songs in the foreign language just by making up words
- Knowing swearwords in all the languages
- What do you mean you dont feel like 5 feelings at once????
- "I just received my monthly payment!" ... "AAAAND its gone!"
- never studying or doing homework at all
- having too many facebook friends
- asking for a translation that google wont find and finding out its something really nasty (my host dad did not translate "masturbating in a circle" for me. Never happened.)
- having no idea what to answer when people ask you how your exchange is going because of these 5 different feelings at once and anyhow: do you want to have a whole book as an answer or should I do a 5 hours voice message?
-  a conversation like this: "then i called my mum and.." "which mum" "my second host mum" "so then we started to cook when my brother called" "which brother" "my german brother" "and after we talked my sister wanted to know..." "which..." "MY COLUMBIAN HOST SISTER DAMN IT"
- following people around everywhere

Dienstag, 24. Oktober 2017

New York, New York

 English version below and pictures below that!

 "Ich war noch niemals in New York..." ist ein beliebtes Lied in meiner Familie, wenn es an Weihnachtsabenden oder Geburtstagen bis zu den Schlagern kommt. Nur, dass jetzt nicht nur meine Schwester nicht mitsingen kann, ohne zu schwindeln, sondern ich auch nicht mehr. Am Donnerstag vor zwei Wochen haben meine Familie und ich unsere 5 Koffer in ein Taxi verfrachtet und sind zum Flughafen gefahren. Der erste gemeinsame Urlaub, zwei Hotelzimmer, eine Woche New York.
Was soll ich sagen? Es war großartig. Nachdem ich mich so an Tuusula mit den Bussen alle paar Stunden und den Spaziergängern alle paar Kilometer gewöhnt habe und sogar Helsinki mir voll vorkam, war New York einfach riesig. Und voll. Und laut. Und schnell. Oder eher langsam, wenn man nach fast 20 Stunden ohne Schlaf im Taxi sitzt und der Verkehr sich einfach nicht bewegt. Doch man gewöhnt sich daran, wie man sich an alles gewöhnt. Unser Hotel war am Times Square und bereits nach dem zweiten Tag konnten wir rausgehen, ohne an den Häusern hochzustarren und zur U-Bahn laufen, ohne Fotos von den blinkenden Bildschirmen zu machen.
Wir haben sehr viel unternommen. Wir waren auf dem Empire State Building (wo ich so müde war, dass ich mich kaum erinnern kann, aber die Aussicht war unglaublich), sind mit der Staten Island Ferry gefahren und haben die Statue of Liberty aus der Ferne betrachtet (bewundert kann man nicht sagen, da sie so viel kleiner als gedacht ist). Wir sind durch den Financial District spaziert, haben in China Town Mittag gegessen und sind im Central Park Karussell gefahren. Einen Tag haben wir in New Haven, Conneticut, verbracht und uns vom Yale College beeindrucken lassen (wie wahrscheinlich ist es, einen Platz zu bekommen, wenn 6% von 30.000 Bewerbern angenommen werden?!). Natürlich haben wir am Times Square und in Macy´s geshoppt. Auch um unsere Kostüme für die Halloween-Party müssen wir uns dank eines gigantischen Partyladens keine Sorgen mehr machen. Den sehr sonnigen Dienstagvormittag haben wir im Bronx Zoo (hauptsächlich vor dem Gorilla-Gehege) verbracht und dem Museum of Modern Arts haben wir auch einen Besuch abgestattet. Wir haben die 9/11 Gedenkstätte besucht und unsere Abende waren gefüllt mit Musical-Besuchen, Eishockey- und Baseballspielen. Es war ein Urlaub, aus dem man nicht wirklich ausgruht zurückkommt, jedoch aber so bereichert. New York, das ist etwas ganz anderes. 10 Minuten mit der U-Bahn, von Manhattan nach Bronx, bringen dich gefühlt in eine andere Stadt, die Vielfältigkeit, die Möglichkeiten, die Gegensätzlichkeiten - unfassbar. Es ist beeindruckend, man fühlt sich so klein zwischen den Menschenmassen, die Bewegung in der Stadt, die niemals endet. Und zugleich ist es doch nur eine Stadt. Mit all den Staus, Baustellen überall, Müllsäcken auf den Straßen, den Obdachlosen ist es nur eine Stadt. Groß, ja. Berühmt, ja. Ziemlich cool, ja. Aber nur eine Stadt. Und damit so viel weniger als in all den Filmen und Serien und Erzählungen. Und gleichzeitig so viel mehr. Weil es wirklich eine Stadt ist.
Nicht nur mein erstes Mal in New York (oder überhaupt in den USA), sondern auch der erste Urlaub mit meiner Familie. Eine Woche mit ihnen hat dazu geführt dass ich meine Freunde sehr vermisst habe und vor allem ihre Umarmungen. Und dazu, dass ich meine Familie wahrscheinlich noch viel mehr liebe als sowieso schon. Sie finden mich genauso verrückt wie ich sie, glaube ich (auf eine gute Art und Weise! Sie haben mich einfach mit nach New York genommen. Das ist schon ein bisschen verrückt, oder? Aber ich bin so glücklich und dankbar.), wir haben so oft zusammen gelacht und ich hab gar nicht mehr nachgedacht, als ich von einem Fremden gefragt wurde, ob ich die große Schwester bin.
Unsere Reise war, verglichen zu der halben Ewigkeit, die wir auf sie gewartet haben, in einem Wimpernschlag schon wieder zu Ende. Mit Koffern voller neuer Kilos, Reese´s, Sneakers, Erinnerungen und vor allem Yale-Merch (!) sind wir zurück geflogen. Und ihr glaubt gar nicht, wie glücklich ich trotz der tollen Zeit war, die buntgefärbten Bäume am Straßenrand zu sehen, als wir ganz ohne andere Autos in unserem Weg, nach Hause gefahren sind.  

Alles Liebe!


"Ich war noch niemals in New York..." ("I´ve never been to New York" a German Schlager music song by Udo Jürgens) is very popular in my family, when we reach the Schlager part on Christmas or birthday parties. Just now, not only my sister but also I can´t relate to it anymore. On the Thursday two weeks ago my family and I stowed our five suitcases into the taxi and striked off to the airport. The first vacation together, two hotelrooms, one week New York, waiting for us. 
What can I say? It was great! After I got so used to little Tuusula with its busses once in a few hours and the people walking by every few kilometers that even Helsinki seemed crowded to me, New York was just huge. And full. And loud. And fast. Or rather slow when you sit in the taxi after 20 sleepless hours and the traffic is not moving at all.  But you get used to it, just as you get used to almost everything. Our hotel was at Times Square and after two days we could leave the building without staring up to all the gigantig houses and we could walk to the subway without taking pictures of the blinking screens.
We did a lot. We went to the Empire State Building (I was so tired there I can´t really remember. But the view was incredible), we took the Staten Island Ferry and saw the Statue of Liberty from a distance (you can´t really say we admired cause it´s actually really tiny compared to what you expect). We walked around the Financial District, ate lunch in China Town and took a carousell ride in Central Park. One day we went to New Haven, Conneticut, and let Yale-College impress us (how are the chances of getting in when 6% out of 30.000 applicants are accepted? Please??). Of course we went shopping at Times Square and in Macy´s. Thanks to a huge partyshop - we don´t have to worry about our halloween costumes anymore. The very sunny Tuesday we spent in Bronx Zoo (mainly in front of the gorilla compound) and we also payed the Museum of Modern Arts a visit. We saw the 9/11 monument and our evenings were filled with musicals, icehockey and baseball games. 
It was a vacation from which you don´t come back rested, but so enriched. New York, that´s something different. 10 minutes with the subway from Manhattan to Bronx make you feel like you are in a completely different city. The variety, the opportunities, the opposites - unbelievable. It´s impressing. You feel so small in that city with all these people running around, the endless crowds, the never pausing movement. And at the same time it´s just a city. With all the trash bags on the street, the construction sides everywhere, the homeless people, the dirty subway stations, it´s just a city. It´s huge, yes. It´s famous, yes. It´s amazing, yes. But it´s just a city. And with that it´s so much less than what all the movies, all the series, all the stories try to tell. But also so much more. Because it´s a real city. 
So, not only my first time in the US but also my first holiday with my host family. One week only with them made me miss my friends a lot (especially their hugs) and it made me love them even more than I already did. I guess they find me as crazy as I find them (a good kind of crazy! I swear! I mean they just took me to New York with them. That´s kinda crazy. I´m so lucky and glad though.), we laughed a lot and I didn´t really have to think about it anymore when a stranger asked me if I was the big sister. 
Our holiday was over so fast and with suitcases full of additional kilos, reese´s, sneakers, new memories and (very important!) Yale merch we made our way back to Finland. 
And you can´t believe how happy I was - although I had a great time - when I saw the coloured trees on the roadside when the taxi drove us home without any other cars in our way. 

Love xx 







Sonntag, 1. Oktober 2017

Von Tampere, Eishockey und finnischem Herbst

[English version below, as always]

"Almost two months.", sagte meine 
Gastmutter heute morgen zu mir, als wir die Pilze sortierten, die ich gestern gemeinsam mit meiner Schwester und meiner Gastoma im Wald gesammelt hatte, und erinnerte mich damit daran, dass ich mal wieder einen Blogpost schreiben könnte. Ein wenig habe ich das aufgeschoben. Nicht weil es nichts zu erzählen gibt, sondern viel mehr weil es so viel gibt. Ich erlebe so viel, mache und sehe so viel und fühle so viel und muss das erstmal für mich selbst begreifen und ordnen, bevor ich das halbwegs strukturiert aufschreiben kann. Aber ich habe mich dazu entschieden, einfach von einigen sehr besonderen Tagen und Momenten zu erzählen. 
Beginnnend genau einen Monat vorher. Denn dort ist meine Gastfamilie mit mir am Samstagmorgen nach Tampere gefahren. Die etwa zwei Stunden entfernte Stadt mit dem Moominmuseum und der vielseitigen Industrie. Doch keines davon war der Grund für unseren Besuch. Trotzdem sind wir am Vormittag durch die - wirklich schöne! - Stadt spaziert, waren auf dem Aussichtsturm, haben die alten Fabrikgebäude gesehen und Burger gegessen. Dann, nach einer Pause in unserem Hotel, sind wir zum Stadion gelaufen. WM-Qualifikation, Finnland gegen Island, mein erstes Länderspiel. Es war so ein tolles Erlebnis und Finnland hat tatsächlich gewonnen!







Und das sollte nicht meine einzige Sportereignis-Premiere sein. Nachdem ich mich mal vorsichtig erkundigt habe, ob wir irgendwann zu einem Eishockey-Spiel gehen und mein Gastvater sagte, er hatte schon Angst, ich würde nie fragen, saßen wir einige Tage später in der Hartwall-Arena in Helsinki. Eishockey ist noch schneller als ich gedacht habe und auf jeden Fall noch cooler. Aber mal sehen, was ich dazu sage, wenn ich selbst im Winter in Schlittschuhen mit einem Hockeyschläger in der Hand herumturne. 



Eishockey mit meinen Geschwistern <3

Und ganz nebenbei ist der Herbst gekommen. Wobei nebenbei eigentlich falsch ausgedrückt ist. Ich habe eher so das Gefühl, eines Mittags, als sich der Nebel verzogen hatte, waren die Bäume nicht mehr grün, sondern orange, gelb und sogar rot. Und dann musste ich im Dunkeln nach Hause fahren, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass die Sonne um halb neun schon weg ist und ich meine Fahrradlampe vergessen habe. Manchmal ist es morgens so kalt, dass Handschuhe, Mütze und Schal unverzichtbar sind. Doch die ganze letzte Woche hatten wir unglaublich schönes, sonniges Wetter. Deshalb hat mein Gastvater mich letztes Wochenende auch ganz spontan mit auf eine Bootstour genommen, startend in Heinola, auf einem Teil des längsten Sees Finnlands, Päijänne. Und es war auch kein Problem, dass wir plötzlich keine Batterie mehr hatten und zweieinhalb Stunden auf ein "Rettungsboot" warten mussten. Denn wer hat schon gedacht, dass man in Finnland im September noch ohne Jacke in der Sonne liegen kann?



Bootstour mit Toni (auf den Bildern wo ich gefahren bin sehe ich zu verängstigt aus :D)


Die wunderschönsten Sonnenuntergänge die ich je gesehen habe

 Und dann gestern ein Throwback zu der ersten gemeinsamen Autofahrt mit meiner Familie, wo sie den Song "Takajeejee" von dem finnischen Rapper-Duo JVG anmachten und bewiesen, dass sie super cool sind. Wir waren bei ihrem Konzert in Helsinki. Dank ihren vielen Featurings habe ich so ziemlich jeden aktuell wichtigen finnischen Artist gesehen und allgemein einen unvergesslich tollen Abend gehabt. 


Ansonsten kehrt wirklich der Alltag ein. Ich kann mir einigermaßen merken, wann meine Gastgeschwister bei ihren Hobbies sind, habe angefangen einmal in der Woche zu tanzen, mein Finnischkurs hat begonnen, ich weiß wo Rührgerät und Brotboxen in der Küche hinkommen und wie man herausfindet wann ein Bus wohin fährt. Wege, bei denen ich am Anfang noch alle paar Minuten mein Google Maps checken musste, könnte ich im Schlaf fahren und Annes Gastfamilie wundert sich schon nicht mehr, wenn ich nach der Schule in ihrer Küche sitze. 

Doch morgen fängt der nächste Abschnitt in der Schule an, mein zweites Jakso, mit neuen Kursen, neuen Lehrern, neuen ersten Malen und ich bin gespannt. 

Alles Liebe,

Lona 


Pilze sammeln im finnischen Wald - tatsächlich mit Erfolg! 


                                                                             ***


"Almost two months" said my hostmum this morning while we were preparing the mushrooms I gathered yesterday together with my sister and my hostgrandmother. This reminded me that I could write a new blogpost. I´ve been postponing this for a while. Not because there is nothing to tell, but because there is so much. I am experiencing so many things, I see so much, I feel so much. I need to bring an order to it in my thoughts first, I need to understand first, until I can write something at least semi-structured about it. But I decided to just write about some days and moments that were really special to me. Starting excactly one month ago. On Saturday morning my hostfamily took me to Tampere. Approximately 2 hours away and known for the moominmuseum and the diverse industry. But these weren´t the reasons for us to go there. Anyway, we walked through the city during the day, visited the observation tower, saw the old buildings and ate burgers. In the evening then we went to the stadium to see a football game. World Championship qualifications, Finland against Iceland and my first country game. It was really cool and Finland actually won!


And this wasn´t my only premiere sport event this month. After I carefully asked if we are going to see an icehockey game someday and my hostdad responded, he was already afraid I´d never ask, we sat in the Hartwall-arena in Helsinki only a few days after my question. What can I say? Icehockey is even faster than I thought and even more fun to watch too! But let´s see what I say when I have to try it myself in the winter...


Next to all that, suddenly, autumn arrived. It feels like one day, after the morning fog cleared, the trees weren´t green anymore, but orange, yellow and even red. And I had to bike home in the dark, because I forgot my lamp, not expecting the sun to be gone at half past eight. Some mornings it´s so cold that gloves, scarf and hat are indispensable. But the whole last week we had really nice, sunny weather. That´s why my host dad took me on a spontaneous boat trip last weekend. Starting in Heinola and boating on the longest lake in Finland, Päijänne, it wasn´t a problem that we ran out of battery and had to wait about 2 hours for a rescue ship who could start our engine. Who thought you could still lay in the sun without a jacket in Finland in September? 


Yesterday was a throwback to my first car ride with my family, where they played "Takajeejee" from the finnish rap-duo JVG and proved that they are super cool. We went to the concert in Helsinki and I had an unforgettable evening. Plus I´ve seen almost every important current finnisch artist now, thanks to their many featurings. 


Otherwise everyday life is really settling now. I almost know when my siblings have their evening practices, I´ve started to dance once a week and I am attending a Finnish class. I know where to put mixer and boxes in the kitchen and how to find out which bus goes where and when. Ways that I had to check on google maps every 5 min I could go while sleeping now and Annes hostfamily isn´t surprised when they find me in their kitchen after school. 

But tomorrow the next period in school starts, my second jakso, with new teachers, new subjects, new first times and I am excited!

Love, 

Lona




Mittwoch, 20. September 2017

What I´ve learned so far

50 days here. 50 days ago I arrived in the country that already feels more like a home to me than a vacation spot. Scared, excited, worried, ambitious, eager to learn and with a fully open heart to let in the experience, all the people, all the moments, I arrived.
50 days don´t sound that long compared to the more than 16 years that I already spent on that earth. 50 days don´t even sound long compared to the almost 300 days that I´m still going to spend on excactly that place on earth. 
Nevertheless I don´t think I´ve ever learned that much in that small amount of time. 

I am not talking about formulas, vocabulary or terms. I guess I´ve never studied less than here. There is a reason, why my classmates think it´s unfair, because we don´t have to take the exams and nobody cares about our homework.
But I am talking about life. 
Everybody said that exchange is about learning. I truly believed that but I definetely wasn´t aware of what actually I will be learning during this adventure. And it has only been 50 days.

Being abroad, a student in a foreign country, with an unknown language and part of a different family life, you learn. You learn about culture, about yours and the one that´s about to be partly yours. You learn about people, their way to live, to act and to talk. You learn about prejudices, about expectations and fitting in (or not). You learn about friendship and love, how much it really matters and how unaware you were of your comfortable life before. You learn about communication, that it is the key though, but talking isn´t the only way of doing it. You learn about value, about habits and about gratefulness. You learn about your family, your country, yourself. You learn about learning.
I learned, I am learning everyday. 

I did not only learn how to use my credit card correctly with the first try, how to handle my phone in Finnish and that I can rely on my sense of orientation more than I thought I could.
I learned how to value everyday. I get up every morning and I tell myself to care, to not just sleep away the afternoon and to ask people how they are, even if I don´t really feel like asking anything at all. 
There were so many days in my life, where something went wrong and I just decided that it´s one of those bad days. That it´s one of those days where I only talk to people when needed and hide myself in my hoodie and under a blanket. I´m not doing that here. Of course it´s okay to have bad days and to hide, but my life here is too precious, the time I got is too short to just decide to be in a bad mood.
And I won´t lie, it´s hard sometimes. The efford you have to make, every single day. You had that life back in your home country that you built for so many years. You had your friends, the people to hang out with, the peope to call and the people to cry with. You lived in that small circle of knowing each other for so long you don´t even remember the time it was weird to sing in front of the other ones. Once you are out of that circle it is of course great and exciting. But it´s exhausting and even tiring at the same time. You have to do it all over again. Open up, starting conversations, remembering things, making others talk... But I learned to still continue, no matter if I am motivated or not, because I know, that it is, that the people are, worth it, in the end.
I also learned to value all the small things. Every hug, every smile, every "thank you" becomes so much bigger and can make your whole day, if it´s not a routine thing anymore.
I learned a lot about trust. Since the total beginning I had to trust people. So many new faces, a completely unknown family, new classmates, new adults to rely on. I had to trust them, that they care, that they just want the best for me, that they want me to be in their lives, that they will bring you back home in one piece, that they will like me - that they are simply good people. I had to trust my family and my friends back home, that they will still be there for me but that they will let me go too. I had to trust myself that this is something I can do. I will eventually find the way home, I will feel better, I am doing my best, no matter how much that is.Trust is a big thing and without the trust that everything will always be okay, I don´t think I would have gotten this far. 
I learned to dare myself sometimes and how important it is to be brave. Even if that means to take the more uncomfortable way. Don´t turn around, go in there and introduce yourself. Ask. Swim. Speak. 
I learned that I should take every chance I get to try something new. To be braver than before. And I learned what kind of things make me feel like I don´t want to be brave. 

I´ve only been here for 50 days, which feels both, way longer and way shorter. The thought of ever leaving again could already make me burst into tears. But I am so happy that I had the greatest experience so far and that my journey, my way of learning about life, is far from over yet. 

Hugs, 
Lona